- trinken Sie viel Wasser
- verwenden Sie Duftöle gegen Übelkeit (Lavendel- oder Citronenöl)
- vor einer Therapie mit Taxanen (Zytostatica) sollten Sie vorher Ihre Nägel lackieren, damit sich diese nicht verfärben oder ablösen. (desiderm Nagelhärter)
- lutschen Sie bei entzündeten Schleimhäuten Eiswürfel (Bei Tumorerkrankungen im Mundbereich ist das lutschen von Eiswürfeln nicht erwünscht: Hier ist es für den Erfolg der Behandlung unerlässlich, dass genügent Zytostatica angespült werden)
- gehen Sie viel an die frische Luft! Spaziergänge und Sport sind jetzt genau richtig für Sie!
Fatigue – Müdigkeit & Erschöpfung
Krebspatienten leiden oft unter starker Müdigkeit und fühlen sich meist erschöpft und kraftlos. Dieser Zustand kann die Patienten durch die gesamte Zeit der Therapie begleiten. Die Betroffenen sind in dieser Zeit in ihrem Alltag sehr eingeschränkt.
Die Ursachen für diese Begleiterscheinungen der Krebskrankheit können unterschiedlicher Herkunft sein. Die Gründe hierfür können sowohl an der Erkrankung als solches, wie auch an der Therapie und den Medikamente liegen, aber auch falsche Ernährung und Blutarmut können Müdigkeitserscheinungen hervorrufen.
Im Laufe der Therapie kann es auch dazu kommen, dass der eine oder andere Patient plötzlich unter Vergesslichkeit und Wortfindungsstörungen leidet.
Da diese Nebenwirkungen der Chemotherapie oft auch psychischer Herkunft sind, bieten Gesprächstherapien eine gute Unterstützung für die Patienten. Psychoonkologische Beratungen durch, zum Beispiel Balance-Onkologen, werden von vielen Patienten gerne in Anspruch genommen.
Chemotherapie – Tipps für Patienten
bei Fatigue
- Reden Sie viel mit Ihrer Familie und Ihren Freunden. Klären Sie Ihr Umfeld über Ihren Zustand auf, damit man auf Sie eingehen kann.
- Machen Sie sich Tages- / Wochenpläne. Muten Sie sich nicht zu viel zu!
- Achten Sie stets auf eine gesunde und abwechslungsreiche Ernährung!
- Lernen Sie richtig zu entspannen (z.B. Joga, Sport, …)
- Gehen Sie spazieren – Frische Luft ist wichtig für Sie!
bei Übelkeit und Erbrechen
- Versuchen Sie stets Ihr Wohlbefinden zu steigern. Eine bequeme Position beim Liegen oder Sitzen ist genauso wichtig, wie viel Ruhe und frische Luft.
- Essen Sie 5-6 kleine Mahlzeiten auf den gesamten Tag verteilt. Große Portionen bekommen Ihnen nicht gut.
- Verzichten Sie auf fettige und extrem süße Speisen. Essen Sie trockene (neutrale) Lebensmittel, wie Toast, Knäckebrot, Zwieback und Kartoffeln.
- Greifen Sie eher zu kalten Getränken. Abgekühlter Ingwertee oder auch Ginger Ale sind sehr beliebt.
- Versuchen Sie möglichst starke und unangenehme Gerüche zu vermeiden.
bei Durchfall
- WICHTIG: Viel trinken!!!
Mindestens 2-3 Liter Flüssigkeit (am besten Wasser oder ungesüßten Tee) sollten Sie zu sich nehmen. - Starker schwarzer Tee hilft. Lassen Sie diesen 10-12 Minuten ziehen.
- Keine großen Portionen. Essen Sie lieber mehrere kleine Portionen über den Tag verteilt.
- Essen Sie möglichst Nahrung mit viel Kalium und Eiweiß (Milchprodukte, Bananen, Aprikosen, Eier, Kartoffeln)
- Schützen Sie den Analbereich präventiv mit fettigen Salben.
bei Verstopfung
- Achten Sie auf eine gesunde und ballaststoffreiche Ernährung (Vollkornprodukte, Obst, Gemüse, …)
- Vermeiden Sie Lebensmittel die zusätzlich verstopfen (Schwarzer Tee, Bananen, Schokolade, …)
- Trinken Sie viel! Mindestens 2-3 Liter am Tag!
- Essen Sie Nahrungsmittel, die Verdauungsfördernd wirken (Milchzucker, Dörrobst, Pflaumensaft, …)
bei Appetitlosigkeit
- Essen Sie mehrere kleine Portionen!
- Stellen Sie sich in der Wohnung schön angerichtete Teller mit kleinen Portionen hin, die Sie zum Essen animieren.
- Das Frühstück ist die wichtigste Mahlzeit, da dies vom Körper am besten vertragen wird.
- Vermeiden Sie schwere Kost, wie z.B. Rohkost. Gedünstetes Gemüse und Obst sind besser verträglich.
bei Geschmacksveränderungen
- Greifen Sie eher zu „neutralen“ Lebensmitteln, wie Toast, Knäckebrot, Zwieback, Kartoffeln, etc.
- Spülen Sie evtl. vor dem Essen Ihren Mund aus.
- Kaugummikauen, saure Bonbons und Getränke regen die Speichelproduktion an
- Essen Sie in Gesellschaft. So werden Sie vom Essen „positiv“ abgelenkt
bei Gewichtsabnahme
- Nehmen Sie Lebensmittel mit vielen Kalorien zu sich (Butter, Zucker, Käse, Sahne, etc.)
- Pepsinwein (aus der Apotheke) regt den Appetit an
bei Haarausfall
Einige Zytostatika können Haarausfall verursachen. Bei den meisten Patienten tritt der Haarausfall 10-28 Tage nach der Gabe der ersten Chemo-Dosis ein.
Das Haar bleibt nicht dauerhaft aus. Das Haarwachstum kann auch schon während der Therapie wieder auftreten. Im Normalfall wird das Haar ca. 2-4 Wochen nach Abschluss des Chemo-Zyklus anfangen zu wachsen.
In der Zeit des Haarverlustes und während das Haar langsam wieder nachwächst greifen viele Patienten auf eine Perücke zurück.
- Besorgen Sie sich diese noch bevor Sie das Haar verlieren! Auch Mützen, Hüte und Tücher sind sehr beliebt!
Während des Haarausfalls kann die Kopfhaut extrem jucken und Schmerzen können auftreten.
- Bitte verwenden Sie jetzt nur noch milde Shampoos und eine weiche Haarbürste
Das Haar hat auch eine schützende Funktion. Bei Haarverlust ist die Kopfhaut der Witterung ausgesetzt.
- Schützen Sie Ihre Kopfhaut vor Sonne, Hitze und auch Kälte. Auch Ihre Wimpern fallen aus und das Auge muss nun mit Hilfe einer Sonnenbrille vor Licht und Staub geschützt werden.
Das äußere Erscheinungsbild wird bei den meisten Menschen, insbesondere von Frauen, durch Haare und Wimpern unterstrichen! Der Haarausfall wirkt sich meist auch negativ auf die Psyche aus. Man verliert schließlich auch einen entscheidenden Teil des äußeren Schutzmantels. Die Patienten sind emotional sehr verletzbar.
- Reden Sie mit Ihrer Familie, ihren Freunden offen über Ihren momentanen Gemütszustand
- Kontaktieren Sie andere Betroffene und tauschen Sie sich gegenseitig aus
- Suchen Sie eine Balance-Onkologische Beratung auf und finden Sie Ihr inneres Gleichgewicht wieder
bei Entzündungen im Mund und Hals
- Achten Sie auf äußerste Mundhygiene (Speziell nach dem Essen sollte der Mund ausgespült werden)
- Verwenden Sie nur weiche Zahnbürsten und wechseln Sie ganz oft Ihre Zahnbürste (Bakterienherd)
- Spülen Sie Ihren Mund nur mit Mundspüllösungen ohne Alkohol. Am besten spülen Sie täglich Ihren Mund mit Salbeitee aus.
- Verzichten Sie auf Lebensmittel, die stark gewürzt, heiß und/oder hart sind.
- Frieren Sie Ananassaft oder kleine Stücke Ananas oder Melone ein und lutschen Sie diese bei Bedarf.
- Sollten Sie Schleimhautprobleme haben, so verzichten Sie auf Ihre Zahnprothese
bei Veränderungen der Haut
Die meisten Zytostatika rufen im Laufe der Chemotherapie Hautprobleme hervor. Diese werden meist durch deutlich gemacht durch Rötungen, Juckreiz, Ausschlag oder auch Verfärbungen der Haut.
Achten Sie nun auf folgende Dinge:
- Vermeiden Sie Hitze und Kälte
- Vermeiden Sie Druck- Scheuerstellen durch Schuhe und zu enge Kleidung
- Halten Sie Ihre Haut feucht und pflegen Sie diese täglich
- Achten Sie darauf, dass Sie nicht schwitzen
- Keine lange und heiße Bäder
- Nach dem Duschen oder Baden die Haut trocken tupfen – nicht reiben!
bei Nagelveränderungen
Die Chemotherapie kann Ihre Nägel stark schädigen. Die Nägel können brüchig und rissig werden und es können stark ausgeprägte Streifen (Rillen) entstehen. In manchen Fällen kommt es auch vor, dass die Nägel sich verfärben und / oder auch komplett lösen
- Reiben Sie den Nagel, rissigen Finger, das Nagelbett mit fetthaltiger Creme ein
- Verwenden Sie schützenden Lack (Nagelhärter) und ein reichhaltiges Nagelserum
Bestrahlung – Tipps für den Alltag
Die Strahlentherapie kann Sie in Ihren gewohnten täglichen Aktivitäten beeinflussen – was aber nicht die Regel ist. Generell kommt es immer auf die Krebsart und somit auch auf die Größe und Position der Bestrahlungsfelder an. Sind diese klein und befinden sich in einem unkritischen Bereich ist es sehr wahrscheinlich, dass Sie während der Therapie Ihrem Alltag, wie gewohnt nachgehen können.
Schonen Sie Ihre Haut!
Beanspruchte Haut benötigt besondere Pflege. Durch die Bestrahlung wird Ihre Haut besonders stark belastet und bedarf jetzt einer ganz sensiblen Pflege. Verwenden Sie jedoch nur Pflegeprodukte die Ihnen der Arzt oder Therapeut empfiehlt. Eine der meist gestellten Fragen in dieser Zeit, ist die nach der täglichen Hygiene. Wie soll ich mich jetzt waschen? Darf ich ganz normal duschen oder baden? Da sich die Hautbilder von Patient zu Patient unterschiedlich entwickeln ist diese Frage nicht allgemein zu beantworten. Bitte befragen Sie auch hierzu Ihren behandelnden Arzt. Gehen Sie mit Ihrer Haut behutsam um! Folgendes sollten Sie ab sofort beachten:
- pH-neutrale und nicht parfümfreie Seife verwenden
- bringen Sie Ihre Haut nie in direkte Verbindung mit Parfüm und Alkohol
- Verwenden Sie keine Mittel die eingerieben werden müssen
- Die bestrahlte Stelle niemals Infrarotstrahlen oder der direkten Sonneneinstrahlung aussetzen
- Legen Sie keine warmen oder heißen Umschläge auf das Bestrahlungsfeld
- Unterlassen Sie mechanische Reize durch Reiben, Kratzen, Bürsten oder auch durch Pflaster
- Bevorzugen Sie Baumwollkleidung die nicht zu eng am Körper anliegt
Ernährung während Strahlentherapie
Die Grundregel lautet immer: Essen Sie das, was Ihnen gut tut! Nicht nur die Chemotherapie sondern auch die Bestrahlung trägt einige Nebenwirkungen mit sich. Abgesehen von der Haut werden auch die inneren Organe stark belastet. Es kann durchaus sein, dass Sie (je nach Art und Position der Bestrahlung) einige Speisen nicht mehr vertragen. Aus diesem Grund werden Sie keine genaue „Ernährungsanleitung“ finden. Je nach Krebsart, Position und Größe des Tumors und des Bestrahlungsfeldes müssen Sie unterschiedliche Dinge in Ihrer täglichen Nahrungsaufnahme beachten. Lebensmittel welche erfahrungsgemäß die meisten Probleme verursachen und während der Bestrahlung vermieden werden sollten:
- Sehr fettiges Essen (frittiertes, paniertes, fettiges Fleisch, fettige Wurst)
- Extrem süße Produkte (Torten mit Sahne oder Buttercreme, Gebäck in Fett gebacken
- Blähendes Gemüse (Bohnen, Erbsen, Linsen, Knoblauch, Zwiebeln, …)
- Obst mit harter Schale und viel Säure (Pflaumen, Stachelbeeren, Rhabarber, Apfelsinen, …)
- Frisches Brot
- Frischkornmüsli und größere Mengen Nüsse
- Eier hartgekocht
- Stark gewürzte Speisen
- In Essig eingelegte Speisen
- Alkohol
- Fruchtsaft mit hohem Säuregehalt
- Bohnenkaffe (stark)
- Milch (greifen Sie hierbei lieber zu Käse oder Joghurt)
Was machen bei Appetitmangel?
Sie haben momentan keine Lust auf Essen? Meist liegt dies weniger an der Bestrahlung selbst, sondern an Ihrer angegriffenen psychischen Verfassung. Möglicherweise haben Sie noch nicht gelernt mit der Diagnose Krebs umzugehen. Niedergeschlagenheit & Angst ist oft die Ursache für eine kurzweilige Appetitlosigkeit, Ihr Körper verändert sich in dieser Zeit, angefangen von Gefühlsschwankung bis hin zur Geschmacksveränderung.
Tipps bei Appetitlosigkeit und Übelkeit während Strahlentherapie:
- Trockenes Gebäck vor dem Aufstehen essen
- Nach dem Kochen die Wohnung / Küche lüften
- Trinken Sie zwischen den Mahlzeiten (Mischen Sie Kamillentee und Pfefferminztee)
- Bevorzugen Sie kalte Getränke
- Lassen Sie das Essen vor dem Verzehr etwas abkühlen
- Essen Sie immer dann etwas, wenn Sie Appetit verspüren. Als Appetitanreger bereiten Sie sich kleine, schön zubereitete Portionen vor.
- Trinken jeden Tag 2-3 Liter